Jetzt Bodenproben nehmen

Der Start der Gartensaison ist die richtige Zeit, sich um seinen Boden zu kümmern. Um zu erfahren, wie man ihn am besten düngt, empfiehlt es sich, Bodenproben zu ziehen und analysieren zu lassen. Wir erklären, wie man es macht.

Gezielt düngen

Sinn und Zweck von Bodenanalysen ist es, gezielt düngen zu können. Wer einen Garten neu übernimmt oder neu anlegt, sollte diese Untersuchungen machen lassen. Und zwar für jeden Nutzungszweck: fürs Gemüsebeet, die Staudenbeete, die Rosenbeete etc. Das sollte man dann alle zwei oder drei Jahre wiederholen, da sich der Boden durch die Nutzung verändert.

Die Kleingärtenvereine in Nordrhein-Westfalen arbeiten mit dem LUFA NRW zusammen, das ist das Labor der Landwirtschaftskammer NRW. Diese Vereine bieten oft rabattierte Bodenprobenaktionen für ihre Mitglieder an.

Mit dem Bohrstock geht’s leichter

Da man für jeden Nutzungszweck eine Mischprobe aus 16 Einstichen anfertigen sollte, empfiehlt Gartenbauingenieurin Ulrike Lindner, einen Bohrstock zu verwenden. Der wird auch Probennehmer genannt.

Er sieht aus wie ein überdimensionierter Apfelkernausstecher: ein ausgesägtes Metallrohr mit Griff. Dieses versenkt man an 16 verschiedenen Stellen im Beet, dreht es unten einmal im Kreis und zieht es dann wieder hoch. Den Inhalt in einen Eimer kratzen, mischen und in eine beschriftete Plastiktüte füllen.

Mit dem Spaten geht’s auch, aber aufwändiger

Ohne Probennehmer dauert die Aktion länger: Dann muss man mit einem Spaten ein 25 cm tiefes Loch graben. Und im nächsten Schritt die Erde an der Stichkante des Spatens mit einem Löffel von unten nach oben abkratzen. So erhält man auch eine Bodenprobe, aber mühsamer.

Ein Handprobennehmer kostet 50 Euro aufwärts. „Findige Kleingärtner basteln sich den schon mal selbst. Oder man fragt den Gartennachbarn, ob er seinen verleiht“

Nutzungsart dazuschreiben!

Hat man seine Proben in beschriftete Plastiktüten verpackt, muss man nun noch das Formular fürs Labor ausfüllen. Hier sollte man möglichst genau die Nutzungsart angeben.

„Düngt man sein Gemüsebeet mit Kompost, sollte man das am besten auch dazu schreiben“. Denn auch ein Kompost ist nicht nur Humus, sondern ein richtiger Dünger. Da ist viel Phosphor, Kali, Magnesium drin. Deswegen muss das Labor das mit einrechnen. Das Untersuchungsinstitut schätzt dann ein, ob und wieviel da überhaupt noch zusätzlich gedüngt werden muss.“

Verschiedene Untersuchungen möglich

Für den normalen Klein- und Hausgarten reicht die Standard-Bodenanalyse. Sie kostet circa 20 Euro. Für den doppelten Preis fertigt das Analyseinstitut zudem eine individuelle Düngeempfehlung an. Ansonsten liegt eine pauschale Interpretationshilfe bei, aus der man ablesen kann, was die Werte des Ergebnisses bedeuten.

Laien raten wir aber zur individuellen Düngeempfehlung. „Und Kleingärtner können mit ihren Analyseergebnissen auch zum Fachberater ihres Vereins gehen.“ Spezielle Untersuchungen, zum Beispiel auf Schwermetalle braucht man nur, wenn man weiß, dass der Boden vorher besonders belastet war.

Für Stickstoff besser Langzeitprophylaxe wählen!

Von Stickstoffuntersuchungen rät Ulrike Lindner ab, denn der Stickstoffgehalt verändere sich natürlicherweise ständig. Stattdessen rät sie, Rasen und Stauden beispielsweise vorrätig mit Hornspänen zu düngen.

Das sei ein biologischer Langzeitdünger, von dem die Pflanze sich immer genau so viel hole, wie sie gerade brauche. „Davon wird wenig bis gar nichts ausgewaschen“, meint sie. „Das ist also völlig unbedenklich.“